Naturgefahrenreport: Die wichtigsten Aussagen und Fakten im Überblick
Der GDV hat vor kurzem den Naturgefahrenreport 2024 veröffentlicht. Klar ist: Naturgefahren nehmen zu.
1. Klimawandel treibt die Schadenentwicklung an
Mit der Zunahme an Extremwetterereignissen wie Starkregen, Überschwemmungen und Hagelstürmen wächst auch das Risiko für Sachschäden. Laut Naturgefahrenreport des GDV fallen allein durch Starkregen jährlich versicherten Schäden von über 1 Milliarde Euro an. Viele Gebäudeeigentümer sind sich oft nicht bewusst, dass eine Gebäudeversicherung ohne Elementarschutz hier nicht ausreicht. Für Sie als Versicherungsmakler ergibt sich daraus die Chance, Kunden aktiv auf den gestiegenen Bedarf hinzuweisen und ihnen die Relevanz einer umfassenden Elementarschadenversicherung nahezubringen. Elementarversicherungen sind nicht mehr nur in Hochrisikogebieten notwendig – Extremwetter können jeden treffen.
2. Steigende Prämien durch Klimarisiken
Die Kosten für Wohngebäudeversicherungen könnten sich laut GDV ohne zusätzliche Präventionsmaßnahmen in den kommenden zehn Jahren verdoppeln. Grund sind die gestiegenen Schadenaufwände, die durch Naturereignisse verursacht werden. Klären Sie ihre Kunden darüber auf, dass Maßnahmen zur Prävention und Klimafolgenanpassung am wirkungsvollsten sind, um langfristig bezahlbaren Versicherungsschutz sicherzustellen. So können Sie einerseits auf steigende Kosten hinweisen und Kunden gleichzeitig Lösungsansätze anbieten.
3. Prävention durch bauliche Maßnahmen
Bauliche Präventionsmaßnahmen gewinnen zunehmend an Bedeutung: Rückstauventile, wasserdichte Fenster und ein bewusster Umgang mit Standorten in Hochrisikogebieten gehören laut GDV heute zu den wirkungsvollsten Maßnahmen gegen zukünftige Schäden durch Hochwasser. Auch Anpassungen im Baurecht – wie Bauverbote in extrem gefährdeten Gebieten – könnten laut GDV helfen, Schäden zu begrenzen. Als Versicherungsmakler können Sie unzureichendes Risikobewusstsein Ihrer Kunden als Beratungschance nutzen und zu einfachen Maßnahmen wie Rückstauklappen und regionalen Informationsangeboten zur Naturgefahrenprävention aufklären.
Drei wesentliche Fakten im Überblick:
- Rekordniederschlag zwischen Juli 2023 und Juli 2024: Der Deutsche Wetterdienst verzeichnete zwischen Juli 2023 und Juli 2024 in Deutschland den höchsten jemals gemessenen Niederschlag innerhalb eines Zwölfmonatszeitraums seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881. Dieses Rekordjahr verdeutlicht die Intensivierung von Extremniederschlägen in Deutschland infolge des Klimawandels
- 1,9 Milliarden Euro Schaden in der Kfz-Versicherung: Das Jahr 2023 verzeichnete mit 1,9 Milliarden Euro an Schadenssummen aufgrund von Stürmen und Hagel das viertschwerste Jahr in der Kfz-Versicherung. Besonders betroffen war Kassel, wo mehr als jedes dritte kaskoversicherte Fahrzeug beschädigt wurde – die höchste Schadenhäufigkeit seit 1984.
- 5,6 Milliarden Euro Gesamtschaden durch Naturgefahren: Die Schäden durch Naturgefahren beliefen sich im Jahr 2023 auf insgesamt 5,6 Milliarden Euro, aufgeteilt auf Sach- und Kraftfahrtversicherungen. Davon entfielen allein 3,7 Milliarden Euro auf Sachversicherungen, was die zunehmende Belastung der Versicherungsbranche verdeutlicht.